Vielleicht stellen Sie sich in diesem Moment die Frage, warum jemand einen Hund aus dem Ausland adoptiert, wo doch die deutschen Tierheime auch häufig voll oder sogar überfüllt sind!?
Mit dieser oder ähnlichen Aussagen werden wir fast tagtäglich konfrontiert. Für uns
bedeutet dies in erster Linie Aufklärungsarbeit.
Warum also Auslandstierschutz?
In osteuropäischen und südlichen Urlaubsländern spielt Tierschutz leider keine oder oftmals nur eine untergeordnete Rolle. In den seltensten Fällen gibt es
vor Ort organisierten Tierschutz Einheimischer. Aber ohne Zweifel hat sich dort in den vergangenen zwanzig Jahren viel verändert. Durch zahlreiche Projekte, Vereinsgründungen und Hilfsaktionen z. B.
deutscher Tierschützer wird in kleinen Schritten versucht, das Leid der Tiere vor Ort zu lindern. Wichtig ist, dass diese Tierschutzarbeit nicht nur Tiervermittlung bedeutet. Gerade die
kostenaufwändigen Kastrationskampagnen sind der Grundstein der dortigen Arbeit und langfristig gesehen das „Mittel der Wahl“. In den betroffenen Ländern selbst muss sich vieles ändern. Insbesondere
das Bewusstsein der Menschen gegenüber dem Mitgeschöpf Tier.
„Luftbrücken“ für diese Tiere nach Europa sind vor diesem Hintergrund also, solange sich die Zustände nicht ändern, durchaus sinnvoll. Es bedeutet in erster Linie „Leben retten“, auch wenn es „nur“ das Leben eines einzelnen Tieres ist.
Vielfach wird den Tierschützern vorgeworfen, dass durch die Vermittlung von ausländischen Hunden nach Deutschland, unsere Tierheimhunde so gut wie keine Vermittlungschancen mehr haben. Das die Hunde aus dem Süden oder aus Osteuropa Schuld daran seien, dass viele herrenlose deutsche Hunde schlimmstenfalls ihren Lebensabend hinter Tierheimgittern verbringen müssen. Das mag auf den ersten Blick logisch klingen, ist aber dennoch nicht richtig. Viele Gegner des Auslandstierschutzes gehen davon aus, dass Interessenten, welche in einem deutschen Tierheim nicht den Hund finden, den sie suchen, stattdessen einfach einem anderen Tierheimhund ein Zuhause geben. Dem ist aber nicht so. Es ist mitunter schwierig überhaupt einen geeigneten Hund zu finden. Die deutschen Tierheime beherbergen leider sehr viele groβe, oftmals sogar aggressive Hunde und sogenannte „Listenhunde“. Diese haben kaum eine Chance auf Vermittlung. Wer einen kleinen bis mittelgroβen, unproblematischen Hund in seiner Familie aufnehmen möchte wird, so traurig es ist, keinem Rottweiler oder Schäferhund ein neues Zuhause geben.
Immer mehr Tierfreunde und Hundehalter finden es deshalb besser, dass Leben derer zu retten, die schon auf der Welt sind, als dazu beizutragen, dass weitere Tiere geboren und auf den Markt „geworfen“ werden. Sie verzichten darauf sich ihr neues Familienmitglied beim Züchter oder gar beim Hundehändler zu kaufen und so die weitere „Produktion“ von „Wegwerfhunden“ zu unterstützen, während einige 100 Kilometer entfernt die schönsten und gesündesten Hunde grausam ertränkt, vergiftet, erschossen, erschlagen oder bestenfalls eingeschläfert werden.
Definition Tierschutz (Wikipedia):
„Als Tierschutz werden alle Aktivitäten des Menschen bezeichnet, die darauf abzielen, Tieren ein artgerechtes Leben ohne Zufügung von unnötigen Leiden, Schmerzen und Schäden zu ermöglichen.“
Tierschutz bedeutet also in erster Linie HELFEN.
Für uns hört diese Hilfe nicht an Landesgrenzen auf.